Polnische Grützen, Begriffe und Basisrezept

Kategorie: Gattung: Sonstiges

Anzahl: 4 Portionen

GERÖSTETE BUCHWEIZENGRÜTZE
1
50
1,50
1,50
Tasse
g
Tasse
Tasse
Gebrannte Buchweizengrütze
Schmalz
Wasser; gesalzen ODER
Sud aus getrocknete Pilzen

Zubereitung:
(1 c = 1 cup = 1 Tasse = 2.5 dl) Die Polen sind immer grosse Freunde
und Kenner der Grütze (russisch kascha) gewesen und geblieben. Schon
vor Jahrhunderten waren viele Arten der Zubereitung von Grütze
bekannt. Aus ihr wurden sämige, nahrhafte Suppen bereitet, sie wurde
in Milch gekocht, im Ofen gebacken und geröstet, mit ausgelassenem
Speck, mit Butter, Öl und Käse angerichtet, mit Pilzen und Pflaumen
verfeinert und - da man auf die Kartoffel noch einige Jahrhunderte
warten musste - reichlich mit Sauce übergossen zu Fleisch aller Art
gereicht. Nach dem Auftauchen der Kartoffel begann die Vorliebe für
Grütze nachzulassen, ganz erlosch sie allerdings nie. Die heutige
polnische Küche hält die zu Rinderbraten und besonders zu Rouladen
gereichte Buchweizengrütze, die Weizengrütze und die im Geschmack
zarte Krakaür Grütze hoch in Ehren. Begriff: Buchweizengrütze Sie
wird unter den polnischen Grützen am meisten geschätzt und besitzt
ein ausgeprägtes Aroma und einen charakteristischen Geschmack. Sie
wird zu allen Arten von Rinder- und Schweinebraten sowie
Bratensaucen - anstelle von Kartoffeln - serviert. Sie wird auch zu
süsser, vor allem jedoch zu saurer Milch (lait caille) serviert.
Besonders geschätzt ist die gebrannte Grütze, das heisst roh
geröstete Grütze von dunkler Farbe und intensiverem Geschmack.
Begriff: Krakaür Grütze Eine sehr zarte, feinkörnige, geradezu
erlesene Grütze, die aus entsprechend gemahlenem Buchweizen gewonnen
wird. Sie war die Lieblingsgrütze der Königin Anna Jagiellonka (1523-
1596), die regelmässig aus Krakow an den Warschauer Königshof
geliefert wurde, denn die Königin zog die Krakaür Grütze dem als
Luxus geltenden Reis vor. Krakaür Grütze kann auf vielerlei Art
zubereitet werden, sowohl salzig als auch süss. Rezept: Geröstete
Buchweizengrütze Schmalz in eine Pfanne erhitzen und die gebrannte
Buchweizengrütze (nach sorgfältigem Verlesen: In der Grütze können
sich Steinchen und andere Verunreinigungen befinden) unter Rühren so
lange rösten, bis die Körner mit Fett gesättigt und leicht gebräunt
sind (mit Schmalz ist die Grütze deutlich schmackhafter als mit
Butter). Dann mit gesalzenem siedendem Wasser übergiessen und auf
kleiner Flamme, am besten auf einer Asbestplatte, ziehen lassen. Hat
die Grütze das Wasser aufgesaugt, die Pfanne für 45 Minuten in die
mässig heisse Backröhre (ca. 200 GradC) stellen. Die so zubereitete
Grütze ist herrlich locker. Anstatt mit Wasser kann die Grütze auch
mit einem leichten Sud aus (getrockneten) Pilzen übergossen werden.
Ganz typisch: Als Beilage zu Zrazy zawijane (gefüllte Rindsrouladen).
Oder einfach mit saurer Milch serviert.

Menge: 4
* Nach: Maria Lemnis, Henryk Vitry, Altpolnische Küche und
polnische Tischsitten, Verlag Interpress Warßawa 1979, ISBN 83-223-
1817-0 ** From: Rene_Gagnaux@p19.f212.n301.z2.schiele-ct.de (Rene
Date: Sun, 13 Feb 1994 00:00:00 +0100 Newsgroups: fido.ger.kochen
Erfasser: Rene Datum: 04.04.1994 Stichworte: Getreide, Grütze, Polen,
Fido

Stichworte: Länder, Zutaten, Europa, Grütze, Getreide, Fido, Polen

Stichworte: Sonstiges


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