Israelische Küche - Wasser ist mehr als nur Wasser

Kategorie: Gattung: Drink

Anzahl: 4 Portionen


Zubereitung:
MMMMM--------------------------------QUELLE--------------------------
-- Nach: Zu Gast in Israel - Jutta Radel. 1984 - ISBN 3-921617-80-4
Weingarten GmbH & Co - Gepostet:Jürgen Linnhoff 10.05.1995

In Israel weiss man, wie kostbar Wasser ist. Wasser bedeutet Leben.
Wasser ist entscheidend für wirtschaftliche Existenz und für
Fortschritt. Den Spuren der Geschichte nachgegangen, entdeckten
Wissenschaftler, dass einst weite Teile der Negev-Wüste fruchtbar
und belebt waren. Wo heute Sand und Trockenheit herrschen, standen
vor mehr als 2000 Jahren prachtvolle Paläste inmitten ausgedehnter
Anlagen, gab es grosßügige Karawansereien und ein hochentwickeltes
Bewässerungssystem für Ackerbau - so erzählen es die Ausgrabungen
der alten Nebatäer-Stadt Avdat. Israel möchte seine Wüste wieder
beleben, möchte den Trockenteppich aufrollen und durch grüne Felder
ersetzen. Dank neuer Methoden der Bewässerung, dank eines modernen
Systems von Wüstenbewirtschaftung, den die Kibbuzim leisten,
entstanden Dattelplantagen, Blumenfelder und Ackerland, Farmen für
Tomatenanbau, Avocados, Erdbeeren und Pfefferschoten. Der Ort Ein
Avdat ist eine solche Oase, eine natürliche Wasserquelle schon zur
Zeit der Nebatäer, in deren Nähe um 1950 das erste Kibbuz im
zentralen Negev gegründet wurde: Sde Boker. Im stillen, grünen
Gärtchen plätschert leise ein Rinnsal aus umliegendem Wasserschlauch.
Sogar Schatten geniessen wir unter den Bäumen, die das bescheidene
Holzhaus Ben Gurions umstellen. Hier nahm der populäre
Ministerpräsident Israels seinen letzten offiziellen Wohnsitz, als
Exempel für seine Behauptung, in der Wüste könne man leben. In Sde
Boker treffen Trockenheit und lebensspendende Wasserquellen
unmittelbar aufeinander. Hier gedeihen junge Pflanzenkulturen, die
mit tropfenweise zugeführtem Wasser genährt werden. Olivenhaine
säumen die Einfahrt zum Kibbuz, Ländereien kennzeichnen die Umgebung.
Wandert der Blick weiter in Richtung Osten zur kleinen Senke, zeigt
sich nur noch die bizarre Bergwelt einer ausgedörrten
Wüstenlandschaft. Einer anderen Oase begegnet man unmittelbar am
Toten Meer, 409 m unter dem Meeresspiegel. Auch Ein Gedi ist ein
Kibbuz: mit grossen Ländereien, mit einer Geflügelfarm und mit
kleinen Gästehäusern, die inmitten grüner Anlagen erbaut wurden. Ein
Gedi wird mit Vorliebe als Erholungsstätte in der Wüste besucht. Zu
Ausflügen an die grünen Adern der Wüste laden zwei naheliegende
Wadis ein: Nahal Arugot, entlang felsigen Berghängen und mit
eiskalten, herrlichen Wasserfällen; Nahal David inmitten eines
Naturparks mit lieblichen kleinen Wasserfällen zum Baden. Man sollte
euch ein wenig Wasser bringen und eure Füsse waschen, und lehnt euch
unter den Baum, lädt Abraham die drei vorüberziehenden Engel ein.
Dem Wasser gilt in dieser Gegend seit biblischen Zeiten grösste
Aufmerksamkeit. Auch die Römer hinterliessen sichtbar Zeichen ihrer
Wasserversorgung. Das monumentale Äquadukt nördlich von Cäsarea
brachte vor allem Wasser von den Carmelhöhen. Vom Wasser weiss man,
dass es Leben bedeutet und Heilung, Reinigung, Erfrischung,
Gesundheit. Ich kenne keinen Israeli, der nicht auf seiner Reise in
den Süden einen Wasserbehälter mit sich führt. Ganz im Gegensatz zu
den Regeln, die bei uns gelten, bei Hitze wenig zu trinken, raten
die Ärzte in Israel, bei Hitze besonders viel zu trinken. Mehr als
normalerweise! In jedem Frigidaire (Kühlschrank), jedem normalen
israelischen Haushalt, gibt es immer eine Flasche mit eisgekühltem
Wasser, und zu jedem Essen steht gutes frisches Trinkwasser auf dem
Tisch. Wasser ist das Getränk aller, überall und selbstverständlich.
Es ist auch fast überall gefahrlos zu geniessen.

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