Holderämoscht (Uri)

Kategorie: Gattung: Drink

Anzahl: 4 Portionen

120
40
6

Liter
kg
Holunderbluetendolden
Frisches Brunnenwasser
Zucker
NACH EINER ERZÄHLUNG VON




- Emil Stadler u. Karl
- Iten - Umgew. von Rene
- Gagnaux

Zubereitung:
Ein erfrischendes, ländliches Sommergetränk. Wie viele
ausgezeichnete Dinge gibt es doch, die in unserer veränderten Zeit
unaufhaltsam und unrettbar verloren gehen! Frau Planzer aus Bürglen
macht uns heute mit einem solchen alten, bäürlichen Getränkerezept
bekannt. Vom Holunderstrauch, der jetzt vor ihrem Haus in voller
Bluete steht, pflückt sie 30 der gelblich-weissen Bluetendolden. Sie
legt sie in einen grossen Hafen, schüttet 10 Liter frisches
Brunnenwasser daran und lässt das Ganze aufkochen. Diesen Sud lässt
sie anschliessend zugedeckt erkalten. Dann siebt sie die Flüssigkeit
durch ein Passiertuch, vermengt sie mit dem Zucker und lässt alles
nochmals aufkochen. Jetzt füllt Frau Planzer ihren Holdärä-Moscht
heiss in Bügelflaschen ab, verschliesst diese und stellt sie in den
Keller an einen kühlen Ort. Sie lassen sich auf diese Art lange Zeit
aufbewahren. Die Flaschen müssen jedoch vorsichtig geöffnet werden,
wenn man ihren Inhalt geniessen will: Ein Knall, wie beim Öffnen
einer Champagnerflasche begleitet dieses Zeremoniell. Früher, als es
noch keine Bügelfaschen gab, habe der entstehende Druck gelegentlich
den Korkzapfen aus einem Flaschenhals gejagt, und der kostbare
Inhalt habe sich selbständig gemacht, verrät uns Frau Planzer. Aber
die übriggebliebenen Flaschen hätten diese Unannehmlichkeiten bei
weitem aufgewogen. Und dieser Meinung sind wir wirklich auch: Denn
das prickelnde, zartgelbe Getränk, das sehr kalt serviert werden
soll, ist sehr anregend, und es erinnert mit seinem zarten Aroma
noch ganz leise an den frühsommerlich-bluehenden Holunderstrauch.

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Stichworte: Getränke


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